11.7. Strehla nach Börln (24,1 km)
Heute mal wieder ein Heinz Erhardt-Tag
Nach einem einfachen Frühstück beim Bäcker ging es los Richtung Dahlen. Das sollte für heute das Ziel sein. War es am Ende aber nicht, aber dazu später mehr…
Nach Verlassen des Ortes ging es über Felder bergauf Richtung Liebschützberg.
Auf dem Weg dahin sah ich ein Reh mit zwei Kitzen über das Feld springen:
Das Reh springt hoch,
Das Reh springt weit,
Warum auch nicht?
Es hat ja Zeit!
(Heinz Erhardt)
Oben auf dem Liebschützberg steht eine alte Windmühle und eine Glocke. Warum die da steht, muss ich noch herausfinden ?
Der Weg ging weiter durch kleine Dörfer und natürlich auch wieder vorbei an viel Korn. Zum Thema Korn noch ein Gedicht:
Immer wenn ich traurig bin trink ich einen Korn
Wenn ich dann noch traurig bin trink ich noch n Korn
Wenn ich dann noch traurig bin trink ich noch n Korn
Und wenn ich dann noch traurig bin fang ich an von vorn
(Heinz Erhardt)
Damit sind meine Gedichte aber auch schon wieder am Ende?
Dann erreichte ich Dahlen. Dort gibt es nur noch eine Pension und ich hatte die Hoffnung, dort ein Zimmer zu bekommen. Leider war alles belegt und so musste ich umplanen. Ich rief in Börln an: dort gibt es eine Herberge im Pfarrhof, allerdings ohne Küche, nur mit Wasserkocher. Im Ort gibt es nichts anderes als eine Eisdiele.
Also bin ich in Dahlen zum REWE gegangen – fast ein Kulturschock nach den ganzen verlassenen Orten bisher. Wobei Dahlen ansonsten auch nicht viel zu bieten hat…
Dort habe ich mir zwei 5-Minuten Terrinen, Brötchen und Dosenwurst gekauft, also alles, was mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher in Börln zuzubereiten ist. Vor dem Supermarkt ist mir dann ein anderer Pilger aufgefallen. Ich habe ihn angesprochen und es stellte sich heraus, dass er Thomas heißt und aus Polen kam und auch Börln als Ziel hatte. Wir sind dann zusammen dort hin. Und wenn ich sage: aus Polen kam, dann ist das genauso! Er ist in Krakau gestartet und geht bis Santiago! Der erste Monat ist für ihn bereits um und er hat noch drei Monate für die restlichen 2500 Kilometer ?
Zwischen Dahlen und Börln haben wir dann auch wieder mal einen Jubiläumsstab gefunden, den 180er:
In Börln angekommen sind wir nach dem Duschen in die Eisdiele und konnten noch Kaffee und Kuchen genießen.
Dann haben wir unser feudales Abendessen in der Luxusherberge zubereitet:
Den ganzen Abend haben wir uns sehr angeregt unterhalten. Natürlich auf englisch, der Universalsprache. Ich habe viel über das Leben in Polen gelernt. Ich wünsche Thomas einen guten Weg, und möge er allzeit sicher sein!
Ich habe dann übrigens den halben Tag gebraucht, um nicht mehr in englisch zu denken?